Datum: 08. Juni 2014
Ort:Flugplatz Riesa-Canitz
Unterkunft: im Zelt
Verpflegung: Selbstverpflegung, Brötchen vom mobilen Bäcker vor Ort, Nachmittag soll es Kuchen geben, Abends ist Grillfleisch von der Heimatfront versprochen
Das Wetter entwickelt sich in Richtung noch heißer und noch weiter in Richtung trocken. Wo soll da bitte noch Thermik her kommen. Die Bewegungen auf dem Platz deuten nicht darauf hin, dass neutralisiert wird. Gestern war Fliegerkamerad Julian zur technischen Unterstützung angereist.
Briefing 0900. Der Landes-Lutz gratuliert mir kurz vor Beginn des Briefings vor versammelter Mannschaft zum Geburtstag. Wettkampleiter und Co zitieren mich nach vorne, das Geschenkt ist eine große Tüte Nudeln verschiedener Sorten vom Hauptsponsor. Es werden zwei Tagesziele vorgegeben, Task A Canitz, Staupitz, Boxberg, Schwarzheide und via Zielmarker ZM27B zurück – Aufgabe B Canitz, Sonnenwalde, Nardt, Schwarzheide und via ZM27B nach Canitz. Heute war das Aufrüsten ein Kinderspiel, eine Person macht sich bezahlt. Der Flieger muss heute gepflegt werden. Dreck in jeder Ritze. Hoffentlich kommt kein Dreck mehr durch eine weitere Außenlandung hinzu.
Wir werden zu Aufgabe A verdonnert, Starbereitschaft 1230. Vor 1200 sitzt keiner im Flieger. Die gemischte Klasse startet wieder ganz hinten. Der Veranstalter verteilt großzügig Wasser. Die ersten Flieger sind abflugbereit und werden bereits angeschnallt zum Trinken verdonnert. Ich lasse den Haubenbezug auf der geöffneten Haube, um so lange wie möglich im Schatten zu sitzen. „Im Schatten“, ja etwas weniger Sonne als auf dem Rest des Platzes. Es ist wie im Solarium. Einkuppeln, Haubenbezug runter, Haube zu. Ja – nicht wirklich nach dem Lehrbuch aber das muss heute so sein. Es ist 1500. Wieder sehr spät und noch so heiß!
Start – nach dem Auskuppeln direkt zum Bart wo alle anderen kurbeln. Alle sind in diesem Fall 5 Flieger. So richtig geht es nicht hoch. Wir springen von Bart zu Bart aber so recht geht es nicht. Über eine Stunde wird gekurbelt. Einige verlieren die Nerven und versuchen im Pulk in den Kreis hinein zu zentrieren. 95 geht raus aus dem Bart um der Gefahr auszuweichen. 100 Meter wieder rein in den Bart, selbes Problem wieder. Noch eine weitere viertel Stunde, ich komme nicht weg! Entschluss – ich habe heute Bock auf zu Hause landen, ich habe Gäste mit Kuchen und die Aggression ist es nicht Wert. Ich bin heute 32 Jahre geworden und ich will auch noch mit 33 in Canitz antreten – Landung. Falsche Freude macht sich breit, die erste Landung am Platz. Der Flieger wird provisorisch fest gemacht, die Sonne brennt, nein sie schmilzt mir das Hemd auf der Haut ein. Besuch von der Heimatfront, ab in den Schatten! Wir verbringen den Tag mit Kuchen und warten auf Stephan. Er ist tatsächlich abgeflogen. Zum Abend gibt es Grillfleisch. In der Dämmerung vertäuen wir den Flieger komplett und nehmen die Ausrüstung zur Sicherung heraus. Am nächsten Tag brauchen wir die 95 „nur“ ran schieben. Ob es morgen hitzefrei gibt?